Sakkara, Stufen Pyramide, Serapeum und rote Pyramide

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Wieder in frühen Morgenstunden fahren wir los um in Sakkara die Stufen Pyramide und das Serapeum, eine riesige Tiergrabstätte, zu besuchen. Das frühe Aufstehen lohnt sich, denn wir sind die Ersten vor Ort die die Katakomben betreten können. Natürlich mit Spezialbewilligung.

Eineinhalb Kilometer neben der Stufen Pyramide hält unser Bus umgeben von Wüstenlandschaft. Nichts deutet auf eine Grabstätte hin.

Weg zum Serapeum

Der Weg zum Eingang führte ca. 100 Meter abwärts unter die Erde. Fotografieren strengsten verboten.

Schon als wir auf das Areal fahren spüre ich eine starke Schwingung, ähnlich der, die ich jeweils unmittelbar neben einem WLAN Router oder einer Mobilfunkantenne spüre. Mein Körper regiert mit leicht erhöhtem Pulsschlag. Wir nähern uns dem Eingang der Katakombe und die Symptome nehme zu. Drinnen ist die Luft dicht, es ist warm und ein seltsamer Geruch steigt mir in die Nase. Wir laufen durch ein rund 3 Meter hohen gewölbten Tunnel, rechts und links sind symmetrisch angelegte Höhlen in denen sich riesige – bestimmt 10x2x2 m – Granit Sarkophage befinden. Darin waren Tiere einbalsamiert. Die unterirdische Grabstätte erstreckt sich insgesamt über 7 km, dem Publikum ist nur ein kleiner Teil zugänglich.

In meiner Wahrnehmung deutet hier nicht viel auf tierisch geistige Anwesenheit hin, vielmehr erscheinen mir die Sarkophage wie riesige Schatztruhen, gefüllt mit universellem Wissen. In eine dieser Truhen führt eine Treppe hinunter. Dahinter befindet sich eine kleine Fläche. Der Sicherheitsbeauftragte gewährt uns 15 Minuten zum Meditieren. In Windeseile legt Victoria ein Tuch auf den Boden und nimmt ihre Klangschale während J, der einzige Mann unserer Gruppe seine Stimmgabel hervorzückt. Der Rest versucht sich so schnell wie möglich am Boden auf die Kurzmeditation vorzubereiten. Ich blase mein Luftkissen auf, grabsche meinen Bergkristall aus und stelle ihn vor mich hin. Im Säckchen indem ich ihn transportiere liegt auch ein Pendel.

Plötzlich ist es unglaublich still. Wir sind bereit und die Klangschale wird angeschlagen. Der Schwingung des Tons fährt mir durch Mark und Bein. Hellsichtig sehe ich die Frequenz farblich wie Welle, ein mix aus blau grün und einer Farbe wofür ich keine Bezeichnung habe. Kaum ausgeklungen, ertönt die Stimmgabel. Dieser Ton zeigt sich mir mehr in geometrischer Form. Als ob ich durch ein Kaleidoskop schauen würde. Beide Töne übertragen irgendwie Informationen der Schatztruhe bei der wir uns befinden. Intellektuell kann ich das weder erfassen noch verstehen.

Ein Gefühl in Lichtgeschwindigkeit durch unsere Galaxie zu flitzen und gleichzeitig fest mit dieser Truhe verbunden zu sein überkommt mich. Zu gerne wäre ich länger in diesem Zustand geblieben. Doch mein Türsteher, den ich manchmal auch als türkisfarbenes Licht wahrnehme, meldet sich zu Wort. Die Zeit ist fast abgelaufen, teilt er/sie/es mir mit. Und bittet mich das Pendel herauszunehmen und einfach über den Bergkristall zu halten. Ich frage in dem Moment nicht wozu, sondern führe aus. Das Holzpendel kreist zuerst einige Sekunden gegen den Uhrzeigersinn, hält an, kreist im Uhrzeigersinn, hält wieder an. Schwingt auf und ab, hält an um nach rechts und links auszuschlagen um dann still zu stehen.

Victoria schaut zu, was mir nicht bewusst war da meine Augen aufs Pendel gerichtet waren. Danach holt sie uns aus der Meditation.

Wir müssen uns zügig zum Ausgang begeben.

Ich bin noch in einem veränderten Bewusstseinszustand deswegen laufe ich als letzte den anderen nach. Wir müssen dicht an einem mitten im Tunnel stehenden Sarkophag vorbei schlängeln, um zum Ausgang zu kommen. V wartet auf mich. Alle anderen berühren den Sarkophag. Ich hebe meine rechte Hand um es ihnen gleich zu tun. Als ob mich ein Stromschlag getroffen hätte, zucke ich zurück. Wie ein Blitz erscheint in meinen Gedanken: „Fass mich nicht an!“ Ich bin froh, dass Victoria das ganze sah und mich total verwundert und fragend ansah. It just told me, not to touch it!!

Ich schlängle mich daran vorbei und hüte mich es zu berühren. Dahinter befindet sich ein grösserer Raum, dessen Wände in Stein gemeisselte Bücherregale hat und in dessen Mitte steht der Deckel des „don’t touch me“ Sarkophages.

Aki, unser Ägyptologe, erzählt, dass der französische Entdecker der Grabstätte, Auguste Mariette 1850 versucht habe, diesen Sarkophag an die Oberfläche zu bringen, jedoch wegen der Dimension und Gewicht stecken blieb. Sie schafften es, den Deckel abzunehmen und diese einige Meter weiter zu bringen, den Unterteil mussten sie mitten im Tunnel stehen lassen. Und plötzlich macht meine Reaktion völlig Sinn. Die anderen legen alle ihre Hände auf den Deckel um dessen Energie zu spüren. Ich versuche es auch nochmals, dieses Mal bewusst. Ich frage, ob ich es berühren dürfe, erhalte jedoch wiederum eine Absage. Aki schaut mich ungläubig an. Worauf ich ihm sag, natürlich kann ich mich forcieren meine Hand darauf zu legen, damit würde ich es jedoch despektieren.

Aki erzählt, dass der Raum aufgrund der archäologischen Funde zur Zeit des alten Ägypten zum Studium medizinischen Wissens und Heilung verwendet wurde.

Wir verlassen die Katakomben und begeben uns in Richtung Stufen Pyramide. Es ist heiss, die Sonne brennt erbarmungslos auf uns herunter. Was mich kurzerhand dazu bewegt, mich zu verschleiern. Ich verstehe glaube ich zum ersten Mal in meinem Leben, das eine Kopfbedeckung vorteilhaft sein kann :-)

Weil Aki ein über die Grenze hinaus sehr bekannter Ägyptologe ist, und erkannt wird, kann er mit dem Sicherheitspersonal aushandeln, uns durch eine Absperrung zu lassen um hinter die Stufen Pyramide zu gelangen, wo in einem abgeschlossen steinernen Raum einem Kubus ähnelnd eine Statue des Heilers Zoser eingeschlossen steht. An der einen wand hat es zwei Öffnungen wodurch der Heiler den Stern Sirius sehen kann.

Auf dem Areal stehen noch ein paar Ruinen der Gebäude die um die Stufen Pyramide gebaut waren. Ein paar Nischen sind offenbar sehr geeignet um Klänge zu amplifiziren. J zückt wieder seine Klanggabeln und bringt sie jedem der in die Nische stehen will bei den Ohren zum schwingen. Der Ton wird so tatsächlich nicht nur hörbar, sondern auch körperlich fühlbar.

Ich klettere mit zwei anderen zu einer anderen Nische, wo ich spontan das Gayatri Mantra zu singen beginne. Drei mal. Es überwältigt mich, meine eigene Stimme am ganzen Körper fühlen zu können. Die zwei die mit mir sind erzählen mir später, mein ganzer Körper habe vibriert, was mir selbst nicht wirklich bewusst war.

Danach fahren wir zum Mittagessen in ein nahe gelegenes Restaurant. Ich bin ziemlich müde vom Erlebten. So müde, dass ich die Besichtigung der roten Pyramide in Dashur nicht mehr mitmachen mag. Ich bleibe im Bus, bewundere kurz die Wüste um mich herum, lege mich dann auf die hinterste Reihe und schlafe sogleich ein.

Was für ein Tag! So viele Erfahrungen auf so vielen verschiedenen Ebenen die es zu verarbeiten gilt.